Rheine. „Wie schön euch zu sehen!“, sagte Britta Löchte am Montagabend in die Kamera ihres Laptops, als die Gesichter der Unternehmerinnen und Unternehmer der Unternehmer-Initiative ui! Rheine auf dem Bildschirm erschienen. Das erste digitale Treffen des Netzwerks war geprägt von Wiedersehensfreude, angeregter Diskussion, gegenseitigen Tipps und insgesamt zuversichtlicher Stimmung.
Damit wurden die schlimmsten Befürchtungen der Netzwerkinitiatorinnen Nina Eckhardt und Mareike Knue sowie der Moderatorin des Abends, Britta Löchte, zum Glück nicht bestätigt: „Wir haben sehr viele Dienstleister im Netzwerk, die auf die Face-to-Face-Situation angewiesen sind“, so Eckhardt, „das Treffen sollte daher vor allem die Gelegenheit bieten, aus dem Netzwerk heraus Hilfe anzubieten für in Not geratene Unternehmerkollegen.“
Viele der ui!-Unternehmer haben jedoch schnell auf digitale Angebote umgestellt, sodass sie einen Teil ihrer Kunden weiterbetreuen können – ob in Eins-zu-eins-Videochats oder bei digitalen Konferenzen. Dennoch: Es braucht Zeit, bis sich digitale Angebote bei Kunden das Vertrauen erwerben und als Ersatz anerkannt werden. Die wirtschaftliche Situation auch vieler ui!-Unternehmen ist daher momentan kritisch: Die mangelhafte Verwendbarkeit der Soforthilfe, fehlende Kinderbetreuung und der entfallende persönliche Kontakt, sowohl zu Kunden als auch zu den Netzwerkkollegen, belasten finanziell, organisatorisch und mental.
Da helfen digitale Treffen mit Gleichgesinnten und Gleichbetroffenen, wie sich an dem Abend zeigte: Die Unternehmer tauschten Anregungen und Veranstaltungstipps aus, sprachen über ihre Maßnahmen in der Krise, ermahnten einander, gut auch sich zu achten, und genossen es, einfach einmal wieder miteinander zu sprechen.
„Zurzeit zeigt sich ganz besonders: Ein Netzwerk leistet reelle Unterstützung auf vielen Ebenen – die zwischenmenschliche ist da gerade besonders wichtig“, so Mareike Knue. Die zuversichtliche Stimmung bei den Teilnehmern am Montag macht ihr Mut; Gedanken macht sie sich allerdings um diejenigen, die nicht am Treffen teilnahmen: „Wie es denjenigen geht, wissen wir nun leider noch nicht.“
Die digitalen Treffen werden nach der ersten positiven Erfahrung nun jedoch fortgesetzt: Zu verschiedenen Themen zu unterschiedlichen Zeiten wird es von unterschiedlichen Akteuren aus dem Netzwerk kostenfreie Kurz-Inputs geben, die in eine Diskussion mit den Teilnehmern münden. „Das ist eine Chance, mit dem eigenen Wissen andere zu unterstützen, das eigene Angebot noch einmal zu kommunizieren, und in Gruppen mit unterschiedlichen Interessen zusammenzukommen“, so Eckhardt.
Themen- und Terminvorschläge nimmt sie entgegen per Mail an info@ui-rheine.de und veröffentlicht die anstehenden Videochats auf der Facebookseite von ui! Rheine facebook.com/uirheine. Die Veranstalterinnen des Digitaltreffens riefen außerdem dazu auf, einander in den sozialen Netzwerken zu unterstützen durch Teilen, Liken und Kommentieren.